So kannst du Steuern sparen als Gutverdiener
Während Geringverdiener vor allem von Freibeträgen bei der Einkommensteuer profitieren, ist das Steuern sparen als Gutverdiener mit mehr Aufwand verbunden. Denn du kannst dir vor allem durch Absetzbeträge und Investitionen Geld vom Finanzamt zurückholen und Steuern sparen.
Um eine Steuerklärung kommen Gutverdiener also nicht herum, wenn sie Steuern sparen wollen. Dann sind die Möglichkeiten aber umfassend. Denn wer viel Steuern zahlt, kann auch von den vielen Optionen der Steuerlast mindernden Möglichkeiten, die das Steuerrecht bereithält, Gebrauch machen.
Einige besonders lukrative Möglichkeiten zum Steuern sparen als Gutverdiener stelle ich dir im Folgenden etwas genauer vor, abschließend ist diese Auflistung jedoch nicht. Dafür lohnt sich die Beratung durch einen Steuerberater, der für dich das Optimum an Steuerersparnis herausholen kann.
Steuern sparen als Gutverdiener mit der Wahl der richtigen Steuerklasse
Je nach Steuerklasse wird das Einkommen unterschiedlich stark besteuert. Verheiratete Gutverdiener können hier Optimierungen vornehmen: Für sie ist das Ehegattensplitting eine gute Option, um ihre Steuerlast zu reduzieren. Denn im Rahmen des Ehegattensplitting werden die Einkommen beider Ehepartner zusammengerechnet und dann halbiert. Der Einkommensteuertarif richtet sich dann nach dem gesplitteten Wert. Gutverdiener können so Steuern sparen, vor allem wenn der Ehepartner deutlich weniger verdient.
Auch die Wahl der Steuerklasse entscheidet über die tatsächliche Steuerlast. Verheiratete Paare können unterschiedliche Kombinationen ihrer Steuerklassen wählen. Mit der Kombination der Steuerklassen III und IV können Gutverdiener Steuern sparen. Sie ist empfehlenswert, sofern ein Ehepartner mindestens 60 Prozent des Haushaltseinkommens erwirtschaftet. Alle steuerlichen Vorteile für Ehepartner gelten auch für eingetragene Lebenspartner. Ich empfehle dir meinen Artikel Steuern sparen durch Investieren.
Mit Werbungskosten Steuern sparen als Gutverdiener
Viele Jobs, die gut bezahlt sind, verlangen Beschäftigten viel ab, zum Beispiel einen weiten Arbeitsweg, Dienstreisen oder eine Zweitwohnung. Die gute Nachricht: Diese Kosten können als Werbungskosten in der Steuererklärung angegeben werden und reduzieren dein zu versteuerndes Einkommen. So kann der Arbeitsweg über die Pendlerpauschale mit 30 Cent pro Kilometer (ab dem 21. Entfernungskilometer 38 Cent) abgesetzt werden. Die gleichen Konditionen gelten bei Dienstreisen mit dem privaten Pkw. Zusätzlich kann hier eine Verpflegungspauschale von 28 Euro pro Tag bei Dienstreisen ab 24 Stunden in der Steuererklärung angegeben werden. Hast du eine Zweitwohnung am Arbeitsort, so kannst du die doppelte Haushaltsführung ebenfalls steuerlich geltend machen.
Durch geldwerte Vorteile Steuern sparen als Gutverdiener
Für Gutverdiener sind Gehaltserhöhungen oft kaum spürbar, weil ein Großteil der Brutto-Gehaltssteigerung durch Steuern und Sozialabgaben aufgefressen wird. Deshalb kann es sinnvoll sein, statt einer Gehaltserhöhung geldwerte Vorteile wie einen Dienstwagen oder Zuschüsse zur Kinderbetreuung auszuhandeln.
Kosten absetzen und Steuern sparen als Gutverdiener
Gutverdiener können ihr Einkommen für sich selbst nutzen, statt Steuern zu zahlen, wenn sie steuerbegünstigte Ausgaben tätigen und diese in der Steuererklärung absetzen.
Altersvorsorge
Mit Beiträgen zu einer privaten Rentenversicherung können Gutverdiener Steuern sparen und gleichzeitig für das Alter vorsorgen. Das ist auch deshalb sinnvoll, um den eigenen Lebensstandard im Alter abzusichern. Denn dazu wird die gesetzliche Rente kaum ausreichen.
Bei der Riester-Rente profitieren Gutverdiener gleich doppelt: Neben der staatlichen Zulage von maximal 175 Euro jährlich kannst du die Beiträge zur Riester-Rente bis zu einer Höhe von 2.100 Euro als Sonderausgaben absetzen. Damit lohnt sich die Riester-Rente vor allem für Gutverdiener zum Steuern sparen. Seit 2022 können 94 Prozent der Beiträge steuerlich geltend gemacht werden, allerdings nur bis zu einem Höchstbetrag von 24.101 Euro pro Person, beziehungsweise von 48.202 Euro für verheiratete Paare.
Auch andere Altersvorsorgeverträge wie eine Rürup-Rente, private Rentenversicherung oder betriebliche Altersvorsorge sind geeignet, um Steuern zu sparen. Vor allem Letztere ist für Gutverdiener interessant, da die betriebliche Altersvorsorge den Brutto-Lohn reduziert und dadurch steuermindernd wirkt.
Beiträge zu anderen privaten Rentenversicherungen können als Vorsorgeaufwendungen bis zu einem Höchstbetrag von 26.528 Euro jährlich steuerlich geltend gemacht werden. Da zu diesen Vorsorgeaufwendungen jedoch auch beispielsweise Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, zur Kranken- oder Pflegeversicherung zählen, schöpfen viele Gutverdiener den Höchstbetrag bereits aus oder können die Rürup-Beiträge nur teilweise absetzen. Hier lohnt es sich nachzurechnen, ob du von den Steuervorteilen der Rürup-Rente noch profitierst oder eine investive Form der Altersvorsorge sinnvoller ist.
Tipp: Steuern sparen als Gutverdiener durch die Vorauszahlung von PKV-Beiträgen
Für viele Gutverdiener lohnt sich eine private Krankenversicherung – auch steuerlich. Denn Beiträge zur PKV können auch für bis zu drei Jahre vorausgezahlt werden und werden dann noch im selben Jahr steuerlich berücksichtigt. In den Folgejahren können die Beiträge für Vorsorgeaufwendungen dann für andere Versicherungen genutzt werden. So können Gutverdiener über mehrere Jahre einige tausend Euro Steuern sparen.
Haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerkosten
Wer viel arbeitet, hat oftmals nur wenig Zeit für Haus und Garten. Handwerker und haushaltsnahe Dienstleistungen wie eine Reinigungskraft zu beauftragen, lohnt sich für Gutverdiener doppelt: Denn 20 Prozent der Kosten für haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerlohn (max. 6.000 Euro pro Jahr) können steuerlich geltend gemacht werden. So sparst du dir Zeit und sparst Steuern.
Spenden
Indem du spendest, kannst du als Gutverdiener Steuern sparen und selbst entscheiden, wen du mit deinem Geld unterstützen willst. Spenden in Höhe von bis zu 20 Prozent deines jährlichen Einkommens kannst du steuerlich absetzen. Besonders viel kannst du mit Spenden an politische Parteien sparen: 50 Prozent der Spende wird bis zum Höchstbetrag von 1.650 Euro jährlich direkt von deiner Steuerschuld abgezogen. Darüber hinaus gehende Spenden an Parteien können nochmals bis zu einem Höchstbetrag von 1.650 Euro vom zu versteuernden Einkommen abgezogen werden.
Zum Nachweis werden von gemeinnützigen Organisationen und Parteien Spendenquittungen (Zuwendungsbescheinigungen) ausgestellt. Eine Nachweispflicht gibt es jedoch erst für Spenden ab 300 Euro. Darunter sind Kontoauszüge als Nachweis ausreichend. Du musst übrigens nicht zwingend Geld spenden, um Steuern zu sparen. Auch Zeiteinsatz kann als sogenannte Aufwandsspende abgesetzt werden, wenn die gemeinnützige Organisation dir eine entsprechenden Nachweis ausstellt.
Außergewöhnliche Belastungen
Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du außergewöhnliche Belastungen wie Krankheits-, Pflege- oder Unterhaltskosten steuerlich geltend machen. In der Regel also keine erfreulichen Ereignisse. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, eine außergewöhnliche Belastung geltend zu machen: Eine Augenlaser-OP, um endlich brillenfrei zu werden, kannst du unter bestimmten Voraussetzungen als zumutbare Belastung von der Steuer absetzen.
Dabei gilt: Je höher dein Einkommen, desto höher die Grenze, um außergewöhnliche Belastungen abzusetzen. Denn eine außergewöhnliche Belastung liegt vor, wenn Kosten die zumutbare Belastung überschreiten. Die Berechnung der zumutbaren Belastungsgrenze erfolgt in Abhängigkeit von Einkommen und Familiensituation.
Steuern sparen als Gutverdiener durch Investitionen
Sofort! Denn viele Steuervorteile können jährlich genutzt werden. Ein guter Steuerberater oder eine intelligente Steuer-Software helfen dir dabei, möglichst viele Steuern zu sparen. Zudem kannst du beim Steuern Sparen, bei gezielten Investitionen und anderen vermögensbildenden Maßnahmen deinen Vermögenszuwachs beschleunigen. Durch die steuerlichen Vorteile von Denkmalimmobilien kannst du beispielsweise bis zu 100.000 Euro in dein Vermögen statt zum Finanzamt fließen lassen –und das vollkommen legal. Die richtige Strategie zum Vermögensaufbau, die auch Steuersparoptionen mitdenken sollte, kannst du also nicht früh genug entwickeln. Wenn du allgemeine Informationen über das Steuern sparen möchtest, dann schaue dir den verlinkten Artikel dazu an.
Ist Deutschland ein gutes Land, um Steuern zu sparen?
Wenn du viel verdienst, dann solltest du dein Geld auch nutzen, um zu investieren. Denn so profitierst du doppelt: Du baust Vermögen auf und kannst gleichzeitig als Gutverdiener Steuern sparen.
Mit Aktienanlagen Steuern sparen als Gutverdiener
Aktienanlagen sind eine beliebte Investition bei Gutverdienern. Allerdings müssen Kapitalerträge über dem Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro jährlich (seit 2023, vorher 801 Euro pro Jahr) voll versteuert werden. Verheiratete können gemeinsam den doppelten Sparerpauschbetrag nutzen.
Mit Immobilien Steuern sparen als Gutverdiener
Immobilien sind seit jeher eine beliebte Kapitalanlage. Während eine selbstgenutzte Immobilie eher eine Lifestyle-Entscheidung ist, kannst du mit einem Objekt für die Vermietung als Gutverdiener Steuern sparen.
Mieteinnahmen musst du zwar versteuern, Kosten für Renovierung und Instandhaltung sind jedoch genau wie Darlehenszinsen, Makler- und Anwaltskosten, Kontoführungsgebühren und Bürokosten für die Verwaltung des Mietshauses steuerlich absetzbar. Zudem können die Kaufkosten für eine vermietete Immobilie vollständig abgeschrieben werden, bei vor 1925 erbauten Immobilien mit 2,5 Prozent pro Jahr, bei jüngeren Gebäuden mit 2 Prozent pro Jahr.
Immobilien haben außerdem im Vergleich zu anderen Investitionsoptionen einen entscheidenden Vorteil: Nach zehn Jahren können sie steuerfrei verkauft werden. Damit schöpfst du die Wertsteigerung steuerfrei ab.
Tipp: Mit einer Denkmalimmobilie Steuern sparen als Gutverdiener
Wählst du eine Denkmalimmobilie als Investitionsobjekt, kannst du noch besser als Gutverdiener Steuern sparen. Hintergrund ist die Denkmal-AfA. Diese erlaubt bei Denkmalimmobilien eine Abschreibung von 100 Prozent der Sanierungskosten über zwölf Jahre. So kannst du als Gutverdiener Steuern sparen und nur durch die Steuervorteile rund 100.000 Euro mehr Vermögenszuwachs generieren als mit einer herkömmlichen Immobilie. Hintergrund ist, dass der Staat Besitzer von Denkmalimmobilien besonders beim Erhalt dieser schützenswerten Gebäude unterstützen will und deshalb großzügige Steuervorteile gewährt. Neben den Steuervorteilen machen auch Förderprogramme für Denkmalimmobilien diese zu einer lukrativen Investition für Gutverdiener.
Beim Übertrag von Immobilien Steuern sparen
Für Schenkungen gelten Freibeträge, bis zu denen die Schenkung 100 Prozent steuerfrei bleibt. Dieser Freibetrag liegt pauschal bei 20.000 Euro, für Schenkungen an Familienmitglieder gelten höhere Freibeträge bis 500.000 Euro (Ehepartner). Durch die Freibeträge bei der Schenkungssteuer können Gutverdiener Steuern sparen, wenn sie ihren Besitz übertragen wollen. Die Freibeträge können nämlich alle zehn Jahre voll ausgeschöpft werden. So kann beispielsweise auch eine Immobilie mit hohem Wert planvoll in mehreren Schritten übertragen werden, ohne dass Steuern anfallen.
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Disclaimer
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