Einleitung
Denkmalimmobilien sind beeindruckend und haben meist einen charmanten historischen Charakter, gleichzeitig sind sie aber alles andere als energieeffizient und in den meisten Fällen stark sanierungsbedürftig, damit man selbst oder der Mieter darin langfristig wohnen kann, ohne dass die Heizkosten ins unermessliche steigen. Die KfW-Förderung Denkmal kann Abhilfe schaffen.
Grund für hohe Heizkosten bei Denkmalimmobilien ist die alte Bauweise und dadurch resultierende schlechte Speicherungseigentschaften von Wärme. Außerdem sind bei alten Immobilien oft auch dünne Fenster mit Einfachverglasung oder Spalten und Schlitze nach außen für die schlechte Energieeffizienz verantwortlich. Dennoch lässt sich ein denkmalgeschütztes Gebäude als Kapitalanlage nutzen und vermieten.
Um dieses Problem zu lösen, muss eine fachgerechte energetische Sanierung durchgeführt werden, wodurch erhebliche Kosten für den Auftraggeber entstehen. Damit du diesen Sanierungskosten als frischer Besitzer einer Denkmalimmobilie gewachsen bist, solltest du unbedingt geeignete Förderungsmöglichkeiten nutzen. Hier kommt die KfW-Förderung Denkmal ins Spiel, welche wir uns im Rahmen dieses Ratgebers im Detail ansehen werden.
Was ist eine KfW Förderung?
KfW steht für “Kreditanstalt für Wiederaufbau”. Die KfW ist die drittgrößte Bank in Deutschland und die größte nationale Förderbank weltweit. Sie wurde nach dem zweiten Weltkrieg gegründet um die Finanzierung für den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft zu ermöglichen.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW fördert verschiedenste Investoren im Bereich Bauen und Wohnen mit günstigen Krediten, darunter auch Investoren, die sich für Denkmalimmobilien interessieren und beispielsweise die energieeffiziente Sanierung eines Denkmals planen. Die Empfänger dieser Förderungsprogramme sind die Eigentümer von Immobilien, die unter Denkmalschutz stehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Investoren die Denkmalimmobilie selbst nutzen und darin wohnen oder die Immobilie als Kapitalanlage einsetzen und Mieter darin wohnen lassen. Damit hat also jeder Denkmalimmobilien Investor die Möglichkeit, eine KfW Förderung in Anspruch zu nehmen, sofern gewisse Voraussetzungen gegeben sind. Die KfW fördert gerne, sofern Anspruch besteht. Vorteile für Denkmalimmobilien findest du in dem verlinkten Artikel.
Voraussetzungen für die KfW-Förderung Denkmal - Welche Gebäude sind geeignet?
Um eine Förderung bei der KfW beantragen zu können, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Bei Denkmalimmobilien ist es manchmal gar nicht möglich, diese zu erfüllen (zum Beispiel können nicht ohne Weiteres die Außenwände gedämmt werden, wenn die historische Gebäudefassade erhalten bleiben soll). Deshalb gelten für Denkmalimmobilien bei der KfW vereinfachte Förderbedingungen.
Diese Gebäude fallen in die Kategorie mit vereinfachten Förderbedingungen:
- Gebäude, die als Baudenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz des jeweiligen Bundeslandes gelten.
- Gebäude, die anderweitig als “besonders erhaltenswerte Bausubstanz” eingestuft werden. Die Denkmalbehörden entscheiden individuell darüber, ob eine solche Einstufung erfolgt.
- Gebäude, die ein Teil eines Denkmalensembles sind.
Der Begriff “besonders erhaltenswerte Bausubstanz” ist allerdings rechtlich nicht eindeutig bestimmt, du solltest dich deshalb immer bei der zuständigen Denkmalbehörde erkundigen, ob Ihre Immobilie:
- sich in einem Sanierungs- oder Erhaltungsgebiet befindet,
- in den Schutzbereich einer Altstadtsatzung fällt oder
- aus anderweitigen Gründen zur örtlich erhaltenswerten Bausubstanz zählt.
Du benötigst für die KfW-Förderung Denkmal eine Bestätigung deiner örtlichen Denkmalschutzbehörde, dass deine Immobilie unter die Kategorie “besonders erhaltenswerte Bausubstanz” fällt.
Meine Tipps:
Steuern sparen mit Denkmalimmobilien
Denkmalimmobilien Rendite
Vorteile Denkmalimmobilien
Welche Maßnahmen zählen dazu?
Von der KfW werden sowohl Einzelmaßnahmen für die Sanierung von Denkmalimmobilien gefördert, als auch die vollständige energetische Sanierung mit allen Maßnahmen, die dazugehören.
Mögliche Sanierungsmaßnahmen sind z.B.:
- Kellerdämmung
- Neue Fenster mit Doppelverglasung
- Gas-Brennwertheizung
- Dachdämmung
Ein praktisches Beispiel einer von der KfW geförderten Sanierung im Bereich Denkmalimmobilien mit einer Beschreibung der durchgeführten Maßnahmen findest du hier.
Warum ist die KfW Förderung Denkmal sinnvoll und für wen?
Energieeffizientes Wohnen in einem Gebäude unter Denkmalschutz ist nicht einfach. Wenn man selbst in der erworbenen Denkmalimmobilie leben möchte oder diese vermietet werden soll, muss das aber möglich sein, wenn man nicht exorbitante Heizkosten in Kauf nehmen möchte. Es muss eine Immobilie her, dessen energieeffiziente Sanierung effektiv ist. Historische Gebäude dürfen einen 60 Prozent schlechteren Energiebedarf vorweisen. Der Rest wird für die erhaltenswerte Bausubstanz angepasst. Als Beispiel: eine moderne Immobilie zeigt einen Energiebedarf von 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Beim denkmalgeschützten Gebäude wären 160 Kilowattstunden im Rahmen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW unterstützt mit gewissen Förderprogrammen.
Abgesehen von den Anschaffungskosten sind auch die Sanierungskosten von Denkmalimmobilien in den meisten Fällen deutlich höher, als bei anderen Immobilienarten. Das stellt Investoren anfangs vor einen hohen Kostenberg, der auf den ersten Blick überfordernd auf viele wirken mag.
Kennt man allerdings die verschiedenen Förderungsmöglichkeiten für ein Investment in Denkmalimmobilien und weiß über die zahlreichen Steuervorteile genau bescheid, muss man selbst kaum noch Kosten tragen, weil man viele günstige Kredite zu ausgesprochen guten Konditionen bekommt. Eine der wichtigsten davon ist das Förderungsangebot der KfW für Denkmalimmobilien.
Die KfW-Förderung Denkmal ist also wichtig und sinnvoll für alle, die eine Denkmalimmobilie kaufen und sanieren möchten, um selbst darin zu wohnen oder die Immobilie zu vermieten. Durch die vereinfachten Förderbedingungen der KfW für Immobilien unter Denkmalschutz kann man sehr viele Sanierungsmaßnahmen mit günstigen Krediten realisieren, ohne dabei die Auflagen der Denkmalschutzbehörden zu verletzen. Dich interessiert das Thema? Dann empfehle ich dir meinen Immobilien Podcast.
Einen praktischen Leitfaden zur Sanierung für die energetische Sanierung historischer Gebäude direkt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie findest du hier.
Programmtypen und Förderungshöhe
Die KfW-Förderung Denkmal bietet verschiedenste Förderprogramme für Unterschiedliche Szenarien und Gebäudetypen. Für Denkmalimmobilien sind vor allem drei Programme der KfW relevant, die teilweise auch miteinander kombiniert werden können. Die maximale Höhe der Förderung wird dabei vom Programmtyp begrenzt. Damit lässt sich eine energieeffiziente Sanierung durchführen. Alles über die Denkmalschutz Abschreibung erfährst du im separaten Artikel.
Relevante KfW Denkmalschutz Förderprogramme im Überblick
- Kredit für energieeffizientes Sanieren (Programmnummer 261&262): Förderkredit ab 0,76 % effektiver Jahreszins für Sanierung, Neubau und Kauf. Bis zu 150.000 Euro Kredit je Wohneinheit für ein Effizienzhaus und bis zu 60.000 Euro Kredit je Wohneinheit für Einzelmaßnahmen. Weniger zurückzahlen: zwischen 15 % und 50 % Tilgungszuschuss und zusätzliche Förderung möglich, z. B. für Baubegleitung.
- Kredit für altersgerechten Umbau (Programmnummer 159): In einer Höhe von bis zu 50.000 Euro erhältst du mit 0,04% effektivem Jahreszins einen Kredit von der KfW für jede Wohneinheit, unabhängig von Ihrem Alter. Möglich ist die Nutzung dieses Programms für barrierereduzierende Maßnahmen oder den Kauf von umgebautem Wohnraum.
- Tilgungszuschuss für energieeffizientes Sanieren (Programmnummer 461): Für Komplettsanierung, Bau und Kauf eines Effizienzhauses. Sanierungszuschuss bis zu 75.000 Euro je Wohneinheit. Bauzuschuss bis zu 37.500 Euro je Wohneinheit und auch zusätzliche Förderungen möglich, z. B. für Baubegleitung.
KfW Denkmalschutz Förderprogramme: Höhe?
Der maximale Förderungsbetrag für die Sanierungs von Denkmalimmobilien liegt bei 150.000 Euro je Wohneinheit zu einem effektiven Jahreszins von 0,76%. Grundsätzlich lassen sich aber auch verschiedene Förderprogramme unter Umständen miteinander kombinieren, was den Gesamtbetrag der möglichen Fördermittel durch die KfW bei der Sanierung einer Denkmalimmobilie noch weiter erhöhen kann.
Wie beantragt man die KfW-Förderung Denkmal richtig ?
Im Vorfeld einer Sanierung Ihrer Denkmalimmobilie muss ein qualifizierter Sachverständiger für Energieberatung, Planung und Baubegleitung bestätigen, dass die Energieeffizienz der Denkmalimmobilie durch die planmäßigen (und zugelassenen) Maßnahmen nachweislich verbessert wird. Dieser Schritt ist grundsätzlich immer Pflicht und gilt sowohl für eine Komplettsanierung als auch für Einzelsanierungsmaßnahmen.
Geeignete Sachverständige findest du auf www.energie-effizienz-experten.de
Der Sachverständige ist dafür verantwortlich, die notwendige Bestätigung auszustellen, damit du die Förderung bei der KfW korrekt beantragen kannst. Die Herausforderung dabei ist es häufig, die energetische Planung und notwendige Sanierungsmaßnahmen mit den strengen Auflagen der Denkmalschutzbehörden in Einklang zu bringen. Für die Beratungskosten des Sachverständigers kannst du ebenfalls einen Zuschuss beantragen.
Sofern die zuständige Denkmalschutzbehörde sowie der zuständige Sachverständige in Ihrem Fall beide grünes Licht geben, kannst du den Antrag auf KfW Förderung stellen. Wichtig dabei ist, dass du das bereits vor Beginn deines Bauvorhabens machst. Schauen Sie sich den verlinkten Artikel an, wenn Sie sich Denkmalimmobilien kaufen möchten.
Den Antrag kannst du online über das KfW Zuschussportal stellen. Im Antragsformular wird außerdem detailliert aufgelistet, welche Unterlagen nötig sind und was du alles machen musst, bevor du den Antrag stellen kannst.
Kurze Antworten auf häufige Fragen
Welche Zuschüsse gibt es von der KfW-Förderung Denkmal?
Wann bekommt man eine KfW-Förderung?
Wie wird KfW-Förderung ausgezahlt?
Für was steht KfW?
Wie hoch ist die Förderung bei Denkmalschutz?
Wie hoch ist der tilgungszuschuss KfW?
Welche Förderung für denkmalgeschützte Gebäude?
Wer fördert Denkmalschutz?
Fazit
Die KfW bietet auch für Denkmalimmobilien-Investoren verschiedene Förderprogramme, die den Investor finanziell enorm entlasten und mit Förderungen in Höhe von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit ein beträchtlicher Teil der Kosten decken.
Speziell die Programmtypen 261&262, 159 sowie 461 sollte sich jeder genauer ansehen, der plant eine Denkmalimmobilie zu erwerben und zu sanieren. Um die Förderungen korrekt zu beantragen ist ein qualifizierter Sachverständiger sowie die Kommunikation mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde nötig.
Brauchst du Hilfe dabei und möchtest mehr darüber wissen, welche KfW Förderung am meisten Sinn macht für dein Denkmalimmobilien Investment? Ich sage dir gerne mehr dazu in einer persönlichen Beratung.