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Steuern sparen als Unternehmer
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Marcel Keller

Experte für Denkmal-immobilien und Steueroptimierung

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Steuern sparen als Unternehmer

Wer viel leistet, wird in Deutschland mit hohen Steuerabgaben „belohnt“. Unternehmer bekommen das ganz besonders zu spüren. Glücklicherweise gibt es zahlreiche vollkommen legale Möglichkeiten zum Steuern sparen als Unternehmer.

Inhaltsverzeichnis
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Tipps zum Steuern sparen für Unternehmer

Damit dir möglichst viel von deinem selbst verdienten Geld bleibt, gibt es einige gängige und vollkommen legale Tipps, um als Unternehmer Steuern zu sparen. Eine Auswahl stelle ich dir hier vor.

Steuern sparen Unternehmer

Investitionsabzugsbetrag nutzen

Unternehmer können den Investitionsabzugsbetrag (IAB) nutzen, um durch Steuerersparnis Investitionen mit höheren Kosten vorzubereiten. Planst du in den kommenden drei Jahren eine Investition, so kannst du bis zu 50 Prozent der Kosten über den Investitionsabzugsbetrag steuerlich geltend machen. Damit reduziert sich dein Gewinn bereits in den Jahren vor der Investition und ermöglicht es dir, entsprechende Rücklagen für die geplanten Investitionen zu bilden. Um den Investitionsabzugsbetrag nutzen zu können, darf pro Jahr nicht mehr als 200.000 Euro Gewinn erzielt werden.

Abschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter

Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Preis von 800 Euro netto kannst du direkt abschreiben. Damit wirkt sich die Anschaffung sofort vollständig steuermindernd aus. Diese Regelung gilt für abnutzbare und bewegliche Wirtschaftsgüter, also zum Beispiel für Smartphones, Laptops oder Werkzeuge.

Rücklagen bilden und Steuern sparen 

Jeder Unternehmer weiß – auf wirtschaftlichen Erfolg gibt es kein Dauerabo. Deshalb erlaubt das Steuerrecht dir, Rücklagen zu bilden und diese steuerlich geltend zu machen. In wirtschaftlich erfolgreichen Jahren kannst du einen Teil deines Gewinns als Rücklage verbuchen, wodurch dein Gewinn reduziert wird und du weniger Steuern zahlen musst. Tastest du die Rücklage an, so muss sie versteuert werden. Da dies jedoch vermutlich in einem wirtschaftlich weniger erfolgreichen Jahr passiert, wird weniger Steuer fällig.

Verluste verrechnen

Neben der Möglichkeit, steuerlich berücksichtigt Rücklagen zu bilden, kannst du auch mit einem Verlustvortrag wirtschaftlich schlechte Zeiten ausgleichen. Verluste aus den Vorjahren können über den Verlustvortrag mit künftigen Gewinnen verrechnet werden. Das reduziert in den wirtschaftlich erfolgreichen Jahren deine Steuerlast.

Ist-Besteuerung ausnutzen

Durch eine Ist-Besteuerung kannst du den Cashflow in deinem Unternehmen erhöhen, indem du Umsatzsteuer erst dann zahlst, wenn deine Kunden ihre Rechnung bezahlt haben. Der Regelfall ist die Soll-Besteuerung, bei der du die Umsatzsteuer regelmäßig auf Basis deiner Umsatzsteuervoranmeldung an das Finanzamt zahlen musst. Unbezahlte Rechnungen können bei der Soll-Besteuerung für Liquiditätsprobleme sorgen, mit der Ist-Besteuerung umgehst du dieses Risiko. Die Umstellung auf Ist-Besteuerung erfolgt per Antrag an das Finanzamt und kann bis zu einem Jahresumsatz von 600.000 Euro genutzt werden. Insbesondere für Existenzgründer mit keinen bis wenigen Rücklagen bietet sich dieses Modell an.

Steuervorauszahlung herabsetzen

Schon bevor du in deiner Steuererklärung den Gewinn für das Geschäftsjahr ausweist, wirst du vom Finanzamt im Rahmen der Steuervorauszahlung zur Kasse gebeten. Auf Grundlage deiner Gewinne aus den Vorjahren musst du gegenüber dem Finanzamt in der Regel vierteljährlich deine Steuervorauszahlungen leisten. Diesen Betrag kannst du jedoch jederzeit herabsetzen (oder erhöhen) lassen, wenn deine Einnahmen sich nicht so entwickeln wie geplant. 

Aber Vorsicht:
Fällt dein Jahresgewinn und damit deine Steuerschuld höher aus, als über die Steuervorauszahlung angenommen, musst du Steuern nachzahlen. Die Reduzierung der Steuervorauszahlung lediglich als Liquiditätsbooster zu verwenden, ist also sehr risikoreich. Eine Reduzierung sollte nur vorgenommen werden, wenn die Einnahmen wirklich deutlich geringer sind als angenommen. Wenn du allgemeine Informationen über das Steuern sparen möchtest, dann schaue dir den verlinkten Artikel dazu an.


Betriebsausgaben absetzen und Steuern sparen als Unternehmer

Da der Gewinn deines Unternehmens bei den meisten Rechtsformen die Bemessungsgrundlage für die Besteuerung ist, sollte dieser möglichst gering ausfallen, damit du Steuern sparst. Das ist auch vollkommen legal möglich, indem du dir die Arbeit machst und alle Belege für Betriebsausgaben sammelst, um sie bei der Steuer abzusetzen. 

Zu den Betriebsausgaben zählen im Prinzip alle Ausgaben, die in deinem Unternehmen anfallen, um Umsatz zu erwirtschaften. Je nach Branche und Geschäftsmodell können Umfang und Art der Betriebsausgaben stark variieren. Deshalb ist eine abschließende Auflistung aller Betriebsausgaben kaum möglich. Die gängigsten, mit denen das Steuern sparen als Unternehmer möglich ist, schauen wir uns im Folgenden kurz an.

Firmengebäude und Büroräume

Ausgaben, die für Firmengebäude, Büroräume oder andere Gewerbeflächen wie Lager anfallen, kannst du als Betriebsausgaben absetzen. Dazu zählen zum Beispiel Miete, Versicherungen, Heizung, Strom, Internet und Wasser. Sind die Gebäude Eigentum, so können auch Grundsteuer und Darlehenszinsen von der Steuer abgesetzt werden. Die Kosten für Bau oder Kauf von Gebäuden können linear oder degressiv abgeschrieben werden.

Firmenwagen und Fahrweg

Ein Firmenwagen sowie betrieblich bedingte Fahrwege sind Betriebsausgaben und damit steuerlich abzugsfähig. Beim Firmenwagen ist der Anteil der betrieblichen Nutzung für die Besteuerung entscheidend. Nutzt du das Fahrzeug mehr als 50 Prozent der Zeit für betriebliche Zwecke, so können alle laufenden Kosten abgesetzt und die Abschreibung in voller Höhe genutzt werden. Bei einem betrieblichen Nutzungsanteil von 10 bis 50 Prozent hast du die Wahl, ob das Fahrzeug als Betriebs- oder Privatvermögen geführt werden soll. Ein Vorteil bei der Privatnutzung: Der Verkauf des Fahrzeuges ist steuerfrei. Dafür können die laufenden Kosten eines privaten Pkw nicht als Betriebsausgaben abgesetzt und die private Nutzung muss über die 1-Prozent-Regelung oder über ein Fahrtenbuch als Einkommen versteuert werden.

Arbeitszimmer

Ein häusliches Arbeitszimmer sowie anteilige Kosten für Strom, Heizung und Versicherungen können Unternehmer unter bestimmten Voraussetzungen von der Steuer absetzen. Hast du nur ein Büro in deiner eigenen Wohnung, so kannst du das Arbeitszimmer mit bis zu 1.250 Euro pro Jahr als Betriebsausgabe absetzen.

Bewirtungskosten

Einen Geschäftspartner auf ein Essen einzuladen, steigert nicht nur deine Chancen auf einen Deal, sondern kann auch steuerlich abgesetzt werden. Bewirtungskosten müssen plausibel sein und über einen Bewirtungsbeleg nachgewiesen werden, nur dann werden sie durch das Finanzamt akzeptiert.

Abschreibungen nutzen zum Steuern sparen als Unternehmer

Mit Abschreibungen kannst du Kosten für hochpreisige Anschaffungen über mehrere Jahre absetzen und so Jahr für Jahr Steuern sparen. Zu welchem Prozentsatz und über welche Dauer Wirtschaftsgüter abgeschrieben werden können, legen die AfA-Tabellen des Bundesfinanzministeriums fest. Über die Sonderabschreibung können 20 Prozent der Investitionskosten sofort abgeschrieben werden. Dies empfiehlt sich vor allem in Jahren, in denen ein hoher Gewinn zu erwarten ist.


Richtige Rechtsform wählen zum Steuern sparen als Unternehmer

Für dein Unternehmen kannst du unterschiedliche Rechtsformen wählen, die unterschiedlich besteuert werden. Neben den Einzelunternehmern sind Kapitalgesellschaften wie GmbHs oder AGs die häufigste Rechtsform von Unternehmen. Abgesehen von der steuerlichen Behandlung, gibt es auch haftungsrechtliche Unterschiede zwischen den Rechtsformen. Es ist deshalb zu empfehlen, gemeinsam mit Experten zu erörtern, welche Rechtsform in deiner Situation die richtige Wahl ist.


Steuern sparen als Kleinunternehmer

Jeder fängt mal klein an – und kann als Kleinunternehmer Steuern sparen. Liegt dein Umsatz unter 22.000 Euro pro Jahr und im Folgejahr voraussichtlich unter 50.000 Euro, so kannst du von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen. Diese befreit dich von der Pflicht, Umsatzsteuer auszuweisen und abzuführen. Dadurch sparst du nicht nur Steuern, sondern hast auch einen Preisvorteil gegenüber Wettbewerbern. Außerdem kannst du deinen Gewinn als Kleinunternehmer vereinfacht über eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung ermitteln. 

Als Unternehmer sollte es dennoch dein Ziel sein, aus der Kleinunternehmerregelung herauszuwachsen. Mit dem geringen Umsatz, den die Kleinunternehmerregelung zulässt, kannst du kaum ausschließlich von den Einkünften deiner selbstständigen Arbeit leben und die Möglichkeiten Steuern zu sparen sind natürlich auch begrenzt.

Steuern sparen mit freiwilliger Bilanz

Nicht jedes Unternehmen unterliegt der Pflicht zur Bilanzierung. Wie erwähnt, ist eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung in der Regel einfacher zu handhaben. Durch Bilanzierung hast du aber Zugriff auf mehr Instrumente zum Steuern sparen als Unternehmer. Deshalb ist es unter Umständen sinnvoll, freiwillig zu bilanzieren. Ob sich eine freiwillige Bilanz für dich steuerlich lohnt, solltest du mit einem Experten für Steuerfragen erörtern.

Steuern sparen als Unternehmer durch Investitionen

Investitionen sind, wie bereits erläutert, ein effektiver Weg zum Steuern sparen als Unternehmer. Auch private Investitionen lohnen sich doppelt: Du legst dein Kapital wertsteigernd an und kannst unter bestimmten Voraussetzungen deine Steuerlast reduzieren. Denn, egal, ob du als Einzelunternehmer tätig bist oder dir unter anderem ein Geschäftsführergehalt auszahlst – auf dein Einkommen aus deiner unternehmerischen Tätigkeit musst du Einkommenssteuer zahlen. Diese kann durch geschicktes Investieren geringer ausfallen. Bei den meisten Investitionen musst du jedoch auf deine Renditen Steuern zahlen und kannst lediglich Freibeträge nutzen. Ich empfehle dir meinen Artikel Steuern sparen durch Investieren.

Mit Immobilien als Kapitalanlage Steuern sparen als Unternehmer

Anders sieht es bei Immobilien als Kapitalanlage aus: Denn hier können bestimmte Gewinne steuerfrei abgeschöpft und Ausgaben steuerlich geltend gemacht werden. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass sich die Immobilienpreise kontinuierlich nach oben entwickeln. Dank der Wertsteigerung kannst du eine Immobilie also ziemlich wahrscheinlich nach ein paar Jahren mit Gewinn verkaufen. Nach zehn Jahren Haltedauer sind Immobilienkäufe steuerfrei, sodass du die Wertsteigerung mitnehmen kannst, ohne Steuern zu zahlen.

Zudem können sich primär bei Immobilien, die du vermietest, zahlreiche Kosten steuermindernd auswirken. Aufwendungen, die du für die Vermietung hast, und sogar die Darlehenszinsen können steuerlich geltend gemacht werden. Kauf- oder Baupreis sowie Sanierungskosten kannst du abschreiben. Besonders lukrativ sind die Abschreibungsmodalitäten für Immobilien, die unter Denkmalschutz stehen. Hier können Vermieter Sanierungskosten über zwölf Jahre in voller Höhe abschreiben. Das ermöglicht im Vergleich zu einer herkömmlichen Immobilie rund 100.000 Euro zusätzlichen Vermögenszuwachs nur durch den steuerlichen Vorteil der Denkmal-AfA.

Diese Informationen sind weder eine steuerliche Beratung noch ein Ersatz für eine solche Beratung. Für die Beurteilung Ihres speziellen Sachverhalts stehen Ihnen Steuerberater zur Verfügung. Trotz aller Sorgfalt bei der Zusammenstellung der Informationen kann keine Gewähr für deren Richtigkeit und Aktualität übernommen werden. Hier erfahren Sie mehr.

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